LA PALMA
[ 2019 | FEATURE FILM | 88 MIN | DEUTSCHLAND & SPANIEN ]
[ SYNOPSIS ]
Endlich wieder ein gemeinsamer Urlaub: Las Palmas de Gran Canaria. Doch auf der Suche nach ihrem Hotel müssen Markus und Sanne entsetzt feststellen: Sie befinden sich auf der falschen Insel! Markus hat versehentlich einen Flug nach La Palma statt Las Palmas gebucht.
Um den Beziehungsfrieden ansatzweise zu retten, wird Markus erfinderisch: Er steigt in ein leer stehendes Ferienhaus ein und behauptet, es wäre seines. Es beginnt ein Rollenspiel: Er wird zu Pablo, einem maskulinen und aufregenden Spanier, in den Sanne sich neu verlieben kann. Sanne schlüpft nach einigem Zögern in die Rolle der Alba, einer lasziv verführerischen Spanierin.
Zwischen skurrilen Situationen und Begegnungen beginnen beide sich neu kennenzulernen – bis sich langsam wieder die alten Beziehungsmuster einschleichen…
Sanne's and Markus' relationship is in crisis. They go on holiday together, but accidentally fly to the wrong island. There, in desperation, they break into an empty holiday home and embark on a role-playing game using new identities. At first, the game is an exciting rediscovery of their relationship, but it becomes increasingly destructive as they force themselves into archaic roles.
"La Palma" is a humorous drama about the opportunity for relationships in today's age of boundless freedom.
"Es langweilt keine Sekunde, diesem Paar zuzuschauen, das auch hier wahrscheinlich zu viel auf einmal will, Urlaub machen und gleichzeitig die Beziehung kitten. Seine Offenheit und Leichtigkeit behält der Film bis zum Schluss."
"Amüsante Komödie mit der charmanten Debüt-Energie eines Abschlussfilms. Lässig erzählt, überzeugend gespielt sowie mit reichlich Dialogwitz und Situationskomik der unaufdringlichen Art."
[ CAST & CREW ]
Sanne / Alba
Makus / Pablo
Rüdiger
Magda
Niklas
Nikole
Claire
Marco
Herr Schäfer
Produktion
Bildgestaltung
Schnitt
Musik
Szenenbild
Buch & Regie
Marleen Lohse
Daniel Sträßer
Michael Tregor
Angelika Bender
Albert Meisl
Janina Schauer
Claire Leenaers
Dani Alvarez
Uwe Kosubek
DREIFILM
Julian Anselmino
Julian Krubasik
Clifford Palmer
David Reichelt
Marcel Beranek
Erec Brehmer
"Die Szenen, die Erec Brehmer für das Paar geschrieben und mit Marleen Lohse und Daniel Sträßer inszeniert hat, verraten viel von dem Rollenspiel, zu dem eine Beziehung unter reflektierten Menschen notwendigerweise wird. Liebe wäre demzufolge nicht so sehr ein unmittelbares Gefühl, sondern ein Vermögen, so miteinander zu spielen, dass man sich jeweils mit der Inspiration dazu beschenkt. Das gemeinsame Leben wäre dann eine ständige Probe auf ein Glück, von dem unklar ist, ob es auch einmal zur Aufführung kommt."
"In seiner tragikomischen Love-Story fängt der an der Münchner HFF ausgebildete Regisseur Erec Brehmer sehr genau die Verunsicherung seiner Generation über Geschlechterrollen, die Auswahl unter Tausenden Lebenswegen und Beziehungsgestaltung ein. Und packt sie in einen Film mit dem magnetischen Flirren eines Urlaubsflirts, der leicht, beschwingt und authentisch daherkommt."
"Herrlich skurril, leicht und doch gewürzt mit einer Prise Ernsthaftigkeit versucht Erec Brehmer der Frage auf den Grund zu gehen: Haben Beziehungen im Zeitalter der unendlichen Freiheit noch eine Überlebenschance? Und so taucht der Zuschauer in eine Beziehung der Protagonisten ein, die so manche Parallelen mit der eigenen aufzeigt. Alltag, Krisen, Probleme, die unterschiedliche Vorstellung der gemeinsamen Zukunft und all die Dinge, die einen gemeinsamen Weg prägen. Marleen Lohse und Daniel Sträßer harmonieren dabei perfekt miteinander. Fast schon, wie ein altes Ehepaar. Man nimmt ihnen zu jeder Sekunde ihre Rollen ab. Facettenreich und einfühlsam spielen sie ein Paar, was versucht, den Partner neu zu entdecken und ihre Liebe füreinander wieder zu entfachen."
[ FESTIVALS & AWARDS ]
40. Filmfestival Max Ophüls Preis 2019, Germany
Festival International du Film d'Aubagne 2019, France
42. Grenzland-Filmtage Selb 2019, Germany
WINNER *Best Feature Film*
WINNER *Best Filmlocation*
29. Filmkunstfest MV 2019, Germany
18. Filmfestival Münster 2019, Germany
Fimucité 2019, Spain
European Arthouse Cinema Day 2019, Germany
68. Filmkunstwochen München 2020, Germany
Heimat Europa Filmfestspiele 2020, Germany
35. Husumer Filmtage 2020, Germany
"Die Schwächen der Protagonisten werden ausgelotet, ohne darauf herumzuhacken, Humor kommt und geht, und immer wieder verfängt man sich im Alltag. (...) Der noch unbekannte Regisseur Erec Brehmer hat sich viel Mühe mit dem Drehbuch gegeben, man merkt, dass er die Frage nach der Beziehungsunfähigkeit stellen will und dass er wahrscheinlich keine endgültigen Antworten bieten wird. In seinem Kinodebüt durchforstet er die dunklen Ecken der Zweisamkeit, verweilt gefühlt immer lächelnd bei den besonders gemeinen Seiten und lässt trotz viel Charme und Lust auf Komödie tief blicken. Er bündelt so viele Aspekte, dass er mit „La Palma“ fast eine Beziehungsbibel erschafft."
"Es sind die spannendsten (und frustrierenden) Momente des Films, wenn sich das Paar ohnmächtig zwischen den unterschiedlichen Kommunikationsebenen verirrt und Realität und Rollenspiel sich derart asynchron verheddern, dass das Ergebnis wie ein Affront erscheinen muss."
"Auch wenn La Palma als Komödie verkauft wird und durchaus amüsante Momente hat, interessanter ist der Film als Porträt eines Paares, das sich an einem Scheideweg befindet. Nicht immer wird bei den immer mal wieder durchbrechenden Konflikten klar, woher sie eigentlich kommen – nicht zuletzt, weil es die beiden vermutlich selbst nicht so genau wissen. Brehmer tut einem weder den Gefallen, alles in leicht verdaulichen Häppchen anzurichten, noch sucht er das saubere Ende, das vielleicht in einem Hollywoodfilm an der Stelle warten würde. Stattdessen verbringen wir hier Zeit mit zwei Menschen, die sich gegenseitig, aber auch dem Publikum, tierisch auf die Nerven gehen können, die dadurch aber auch deutlich glaubwürdiger sind und auf ihre Weise eben sympathisch. Ob man ihnen unbedingt eine weitere gemeinsame Zukunft wünschen sollte, darüber kann man sich streiten. Aber es war doch eine lohnenswerte Zeit, die wir hier mit ihnen verbringen durften."
"„La Palma“ heißt das Debüt des 33 Jahre alten Regisseurs Erec Brehmer, und dieser Film ist so witzig und so unerträglich und vor allem so wahrhaftig, dass man sich doppelt freuen darf, endlich zurück in den Kinosessel zu kommen. (...) Als Zuschauer macht man während dieser anderthalb Stunden alle Aggregatzustände durch, man will Sanne raten, den Kerl in den Wind zu schießen. Man möchte Markus sagen, er möge jetzt bitte mal die Klappe halten. Man kann nicht aufhören hinzusehen, obwohl man oft das Bedürfnis hat, beschämt zu Boden zu blicken. Und vor allem will man wissen: Bleiben die zusammen oder nicht? Die Schlussszene ist dann irre schön. Zwei zur rechten Zeit am falschen Ort."
"Brehmer gelingen besonders in diesen Erkenntnis- und Konfrontationsmomenten intensive, klarsichtige und schonungslose Beobachtungen, die durch die starken schauspielerischen Leistungen von Marleen Lohse und Daniel Sträßer noch einmal forciert werden."
"Visuell hält sich "La Palma" zurück. Julian Krubasiks Kamera bleibt auf Distanz, um den Charakteren mehr Raum zu geben und – so Brehmers Intention – um das Publikum auf sich selbst zurückzuwerfen. Das Konzept geht auf. Marleen Lohse und Daniel Sträßer überzeugen als Paar im Krisenmodus. Vor allem beim Rollenspiel ihrer Figuren zeigen sie ihr ganzes Können, wenn sie mühelos zwischen den Rollen und Emotionen hin- und herwechseln. Durch ihr spielerisches Annehmen anderer Identitäten, diesen Wunsch, als jemand anderes einfach noch mal von vorn anzufangen, stellt sich schließlich auch das Publikum die Frage, welche Rolle jede/r in der eigenen Beziehung spielt und ob sie/er diese überhaupt spielen möchte."
"Eine einfache, lebensnahe Geschichte, die vom Zusammenspiel von Lohse („Unsere wunderbaren Jahre“) und Sträßer („Charité“) lebt, die vortrefflich (dis-)harmonieren. Sauber, simpel hält HFF-Absolvent Julian Krubasik („Alles ist gut“) seine Bilder, entsprechend funktional fallen Ausstattung und Kostümdesign aus. Eine emotionale Achterbahnfahrt und teils schmerzhafte Seelenschau, die klug nie Partei ergreift."
"Das Spiel mit den Peinlichkeiten auf verschiedenen Ebenen ist äußerst gelungen in diesem Langfilmdebüt von Erec Brehmer, ohne dass eine Farce daraus wird. (...) Zwischen den zickigen Anmerkungen und dem Versuch, alles in Lächerliche zu ziehen, kommen plötzlich ganz intensive Gefühle auf. Und das Ende ist dann noch einmal überraschend. "
"Zuschauern, die schon über die eine oder andere Erfahrung mit Beziehungen verfügen, werden einige der Situationen bekannt vorkommen. Das spricht für die besondere Beobachtungsgabe Erec Brehmers und die Authentizität und Präzision seiner Dialoge. Zudem gelingt es ihm als Regisseur, gegenüber beiden Hauptfiguren gerechte Milde walten und die Sympathien des Publikums hin und her schwanken zu lassen."